
Die Geschichte des Gebiets
In seiner heutigen Form besteht das Bundesland Niedersachsen seit 1946, als Teile der damaligen britischen Besatzungszone nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst zum Land Hannover erklärt wurden. Noch im selben Jahr wurde das Land Hannover mit den Ländern Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe fusioniert und somit das heutige Bundesland Niedersachsen geschaffen. Im Vergleich den Gebieten dieser Länder wurden noch kleinere Korrekturen vorgenommen, die Orte an der östlichen Grenze betrafen, welche fortan bis 1989 zur DDR gehörten. Zudem wurde Bremerhaven (bis 1947 Wesermünde) zum neuen Bundesland Bremen hinzugefügt.
Erste Erwähnungen im 12. Jahrhundert
Niedersachsen wurde erstmals um 1180 herum genannt, als eine Bezeichnung für ein Gebiet, in dem der Volksstamm der Sachsen lebt. Das damals als Niedersachsen bezeichnete Gebiet liegt vor allem im Osten des heute unter diesem Namen bekannten Bundeslandes und gehört heute teilweise zu anderen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt oder Schleswig-Holstein. Im 16. Jahrhundert wurde mit Niedersachsen ein Reichskreis benannt, der bis ins heutige Mecklenburg-Vorpommern reichte. Erst im 19. Jahrhundert wurde Niedersachsen ungefähr so geformt, wie man es heute kennt. Das Gebiet gehörte nach dem Wiener Kongress bis ins Jahr 1866 zum Königreich Hannover, das seinerseits enge Beziehungen zum Vereinigten Königreich in Großbritannien unterhielt.
Neue Ordnung im 20. Jahrhundert
Das gesamte Gebiet um die Flüsse Ems und Weser wurde 1920 zu einem Wahlkreisverband zusammengefügt, der als Niedersachsen bezeichnet wurde. Dazu gehörten die preußische Provinz Hannover sowie das weiter nordwestlich gelegene Land Oldenburg. Auch ursprünglich zur Provinz Hessen gehörende Gebiete wurden zu diesem Verband hinzugefügt. Das Territorium Niedersachsens, das so 1920 beschlossen worden war, bildete dann auch die Grundlage für die Gründung des heutigen Bundeslandes Niedersachsen, respektive zunächst des Landes Hannover.
Niedersachsen im und nach dem zweiten Weltkrieg
Nicht zum ersten Mal war vor allem das Land Oldenburg in einer Situation, in der sowohl von Niedersachsen als auch von Westfalen her Ansprüche gehegt wurden. Das Land hätte je nach dem zu einer Region gehören sollen, die mit Oldenburg kaum Traditionen und Bräuche gemeinsam hatte. Dies wurde jedoch nicht so realisiert und stattdessen um Oldenburg herum ein Gau Weser-Ems aufgebaut, zu dem auch die Stadt Bremen gehörte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lag das Gebiet Niedersachsens in der Besatzungszone, die von Großbritannien verwaltet wurde. Lediglich die Stadt Bremen und ihre Exklave Bremerhaven gehörten zur amerikanischen Besatzungszone, wurden aber innerhalb der Bundesrepublik wieder zu einem eigenen Bundesland erklärt. Im August 1946 wurde das heutige Land Niedersachsen noch unter dem Namen Hannover gegründet. Ein Jahr später wurde das Land Lippe an das benachbarte Nordrhein-Westfalen abgetreten.
Gebietsverluste an die DDR
Im ehemaligen Land Braunschweig fielen einige Gebiete und Exklaven in die sowjetische Besatzungszone und somit in die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Sie gehören auch heute noch zum Bundesland Sachsen-Anhalt. Das Amt Neuhaus sowie zwei weitere Ortschaften im ehemaligen Land Hannover fielen ebenfalls an die DDR, wurden allerdings im Jahr 1993 nach der Wiedervereinigung Deutschlands an Niedersachsen zurückgegeben. Zu den betroffenen Gebieten gehörten unter anderem die Städte Helmstedt und Marienborn, über deren Grenzübergang zu Zeiten der DDR der größte Teil des innerdeutschen Grenzverkehrs abgewickelt wurde, da dieser Übergang von West-Berlin am wenigsten weit entfernt war.